Bereichern Duftstoffe unser Leben oder sind sie ein Risiko für unsere Gesundheit?

Duftstoffe werden immer häufiger zur Anregung des Kaufreizes verwendet. In der Luft von Kaufhäusern, am Arbeitsplatz und in Haushaltsmitteln sind diese leicht flüchtigen Stoffe (VOC) bisweilen so hoch konzentriert, dass bei empfindlichen Menschen Gesundheitsbeschwerden wie asthmatische Anfälle, Kopfschmerzen und allergische Reaktionen beklagt werden. Nach Veröffentlichungen aus Gremien des Umweltbundesamtes (UBA) und Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) leiden eine halbe Millionen Menschen in Deutschland an allergischen Erkrankungen aufgrund von Duftstoff- oder Riechstoffbelastungen.
Die bestehenden Gesetze in der EU – wie die Chemikalienverordnung REACH (in Kraft seit 2007) sowie die Detergenzienverordnung (648 von 2004) – reichen offensichtlich nicht aus für den ausreichenden Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz. Die Liste 26 kennzeichnungspflichtiger Duftstoffe gewährt keine befriedigende Vorsorge. Die Angaben in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) nach REACH sind unzureichend. Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) wie der AVE e.V. fordern deshalb die Herabsetzung der Konzentrationsschwellen für die Prüfung der immunochemisch wirkenden, irritativen und sensibilisierenden Duft- und Riechstoffe.
In dem vorliegenden Artikel sollen die in Verkehr gebrachten Duft-, Riech- und Aromastoffe hinterfragt und ihre Wirkungen auf den menschlichen Organismus dargestellt werden. Damit soll der Grad krankmachender Wirkungen und das Gesundheitsrisiko aufgrund unbegrenzter Verbreitung und duftender Produktentwicklung besser bewertet und reduziert werden.
Schlüsselworte: Duft- und Riechstoffe, Sensibilisierung, REACH, Detergenzienverordnung, immunochemische Wirkungen, Moschusverbindungen

Abstract
Are Fragrance Substances a Benefit or Individual Health Risk?
Andreas Steneberg, Eva Diel, Friedhelm Diel
There is an increasing use of scents as a stimulus for buying. Sometimes these volatile organic compounds (VOC) are highly concentrated in the air of malls, at the working place and in household articles. Sensitive subjects suffer from symptoms and diseases like asthma, brain and allergic disorders. According to reports of the official boards of the Umweltbundesamt (UBA) and the Bundesinstitut für Risikibewertung (BfR) more than 500,000 people in Germany show specific allergic symptoms after exposure to scents and fragrance chemicals.
The current directives in the EU – like REACH (2007) and the detergence decree (648 of 2004) – are not satisfying in terms of adequate environmental, occupational and health care.
The list of 26 registrated fragrance chemicals is not complete enough to guarantee sufficient precaution. The indications of the safety data sheets (SDS) according to REACH are incomplete. Therefore, NGOs like the AVE e.V. demand a decrease of the concentration thresholds for the assessment of immunochemical responsive, irritating, and sensitizing scents and fragrance substances.
In the following study the distributed scents, fragrance chemicals and aromas are discussed and the health responses for the human organism are described. The degree of disorder induction and health risk are stated in case of unlimited distribution and product development.
Key words: Scents and Fragrance substances, Sensitisation, REACH, Detergence dedree, Immunochemicals responses, Mosc chemicals